War der Traum zu schön, um wahr zu sein? Seit der Gründung 2006 stellte der Online-Streamingdienst Spotify Musikliebhaber auf ganz neue Weise zufrieden: Statt wie bisher Musik auf CDs zu erstehen, sie im Radio zu hören oder sich durch Youtube-Clips zu klicken, wurden ganze Alben und Playlists gratis zur Verfügung gestellt. Mit einem zahlungspflichtigen Premium-Account entgehen Nutzer sogar den Werbeeinschaltungen zwischendurch. Doch nun sollen diese kostenlosen Privilegien eingeschränkt werden – eine Idee, die allerdings nicht von Spotify selbst ausgeht.
Beyoncé, Taylor Swift und Adele gegen Gratis-Hören
Je größer der Name, desto gravierender wohl die Schwierigkeiten: Mit den ganz großen Musikern hat Spotify immer wieder Probleme. Bereits 2013 wurde Beyoncés selbstbetiteltes Erfolgsalbum nicht auf Spotify zur Verfügung gestellt, weil die Sängerin Einwände gegen die Methoden des Online-Streamingdienstes hatte. Letztes Jahr folgte dann Pop-Prinzessin Taylor Swift ihrem Beispiel und weigerte sich, ihr Album “1989” auf der Plattform zur Verfügung zu stellen. Und weil aller guten – und wohl auch schlechten – Dinge drei sind, fügt sich nun eine weitere Musikgröße in die Riege der Unzufriedenen: Adele möchte ihr neues Album “25” nur Nutzern von Spotify Premium zugänglich machen.
25: Keine Adele auf Spotify
Adele scheint alles richtig gemacht zu haben: Ihr letztes Album “21” wurde vom US-amerikanischen “Billboard”-Magazin zum “Besten Album aller Zeiten” gekürt. Ist das auch der Anlass, warum sie ihr neues Album nur noch zahlenden Hörern zur Verfügung stellen möchte? Würde das Album ausschließlich Spotify Premium Nutzern zur Verfügung gestellt werden, so könnten es nur rund 20 von insgesamt 75 Millionen Usern hören. Auch Apple Music soll im Übrigen in die Röhre schauen – hier soll Adele ebenfalls die Veröffentlichung verweigert haben. “Es stimmt absolut nicht, dass uns irgendjemand gebeten hat, Adeles neues Album als Exklusiv-Inhalt anzubieten”, dementiert unterdessen ein Sprecher von Spotify. Ein Statement, das ein wenig hinkt: “25” steht nämlich schon seit dem 20. November 2015 in den Läden.
Es scheint, als bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als – ganz oldschool – das Album zu kaufen. Und uns bis dahin das Video zu “Hallo” anzusehen. Was meint ihr – sollen Musiker ihre Musik weiterhin gratis zur Verfügung stellen oder haben sie Recht, wenn sie ihr Werk auf ein zahlendes Publikum limitieren wollen?