Fasziniert starre ich auf das kleine Display, das mit einem babyblauen Sportarmband am Handgelenk befestigt ist. Gerade noch sah es wie eine durchschnittliche Digitaluhr aus. “Neue Nachricht von Jonas”, steht da und mein Kollege klickt das Feld weg. “Je nachdem, wie fest ich draufdrücke, kann ich unterschiedliche Dinge machen”, erklärt er mir. Ich habe von der neuen Force-Touch-Technologie seiner Apple Watch zwar gehört, mich aber nicht weiter damit auseinandergesetzt, denn ich besitze keine eigene.Angeblich soll nun aber beim neuen iPhone 6S und 6S Plus jene Apple Force Touch Technologie anwenden. Da ich mir bald ein neues Smartphone zulegen möchte, ist das Grund genug, um mir einmal näher anzusehen, was es mit diesem Force Touch überhaupt auf sich hat!
Force Touch: Klicken mit unterschiedlichem Druck
Bislang gab es beim iPhone zwei Bedienungsmodi: Berühren und Nicht-Berühren. Mit einer Berührung des Bildschirms ruft man bestimmte Aktionen auf, beispielsweise kann man mit einem Fingertip Apps anklicken und mit einem Wischen den Bildschirm entsperren. Berührt man den Bildschirm nicht, erfolgt auch keine Aktion.
Durch Apple Force Touch kann man nun mit unterschiedlichem Druck verschiedene Aktionen ausführen. Winzige Elektroden im Display können zwischen einem leichten Antippen und einem festeren Klick unterscheiden. Apple hat diese Technologie in diesem Jahr sowohl bei unterschiedlichen MacBook-Modellen als auch bei seiner Apple Watch eingesetzt. So ergeben sich mit nur einer Berührung doppelte Optionen, was besonders auf einem so kleinen Display wie dem der Apple Watch praktisch ist. Damit man merkt, wann das Drücken erfolgreich war, sind mehrere Vibrationsmotoren unter dem Display eingebaut, sogenannte Taptic-Engine-Elemente. Durch unterschiedliche Vibrationen weiß man dann, welche Aktion man ausgeführt hat.
Force Touch: Eine neue Revolution?
Apple hat die Force Touch-Technologie bereits Anfang 2015 bei den Laptop-Modellen MacBook Pro (Retina, 13” und 15”) und MacBook (Retina, 12”) eingeführt. Durch unterschiedlichen Druck auf das Trackpad, den sogenannten Force-Klick, eröffnen sich neue Nutzungsoptionen: Bei Adressen erscheint beispielsweise eine Kartenvorschau des Ortes, ein kräftiger Klick auf Veranstaltungen fügt diese automatisch dem Kalender hinzu und ein Force-Klick auf Dateisymbole zeigt eine Schnellvorschau des Dateiinhalts an.
Mit der Einführung dieser Technologie auf der Apple Watch gelang dem Konzern ein weiterer Durchbruch. Sollte Force Touch auf den neuen iPhone-Modellen eingesetzt werden, wäre Apple einmal mehr Vorreiter. Interessant wird diese Funktion für Webdesigner, schwieriger wird es allerdings für Entwickler, denn die Anforderungen und Leistungen von iOS-Geräten werden immer aufwendiger und anspruchsvoller.
Force Touch: Neue Möglichkeiten für künftige Geräte
Über die zahlreichen Möglichkeiten, die diese Technologie bei einem Smartphone eröffnen wird, können wir momentan eigentlich nur spekulieren. Interessant könnte diese Funktion auf jeden Fall für die Benutzerinterfaces von Apps und besonders von Spielen werden.
Die Bedienung ist auf jeden Fall sehr einfach und intuitiv – auch wenn es vielleicht nicht unbedingt für Grobmotoriker geeignet ist. Ich werde jedenfalls mit Spannung den Launch der neuen iPhones mitverfolgen und dann entscheiden, ob ich unter die Apple User gehen werde. May the Force (Touch) be with me!
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Force Touch: Ein Klick – doppelte Möglichkeiten
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